17. 01. 2025

Pressemitteilung Kindersprachbrücke Jena e. V. ist neuer Träger des Jenaer Frauenhauses

Gemeinsam stärker: Die Kindersprachbrücke übernimmt die Trägerschaft für das Jenaer Frauenhaus

Zukünftig werden das Jenaer Frauenhaus und die Kindersprachbrücke ihre „Kräfte bündeln“. Mit Beginn des Jahres hat der ehrenamtliche Vorstand die Angebote des Jenaer Frauenhaus e.V. an den Kindersprachbrücke Jena e.V. übergeben.

Dr. Gudrun Lukin, die seit Gründung des Vereins vor 35 Jahren im Vorstand mitarbeitet und den Vorsitz seit über 30 Jahren innehat, erläutert dazu: „Das Wichtigste zuerst – betroffene Frauen und ihre Kinder werden weiterhin sehr gut unterstützt. Mit dem Inkrafttreten des neuen Thüringer Chancengleichheitsfördergesetz zum 1. Januar 2025 wechselt die Finanzierung von der Kommune zum Land und wird von einer freiwilligen zu einer Pflichtaufgabe. Damit sollen sowohl die thüringenweite Verfügbarkeit als auch die Qualität der Angebote für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, verbessert werden. Ein großer Schritt!“ Mit diesen neuen Rahmenbedingungen kämen auch neue Anforderungen auf die Arbeit der Thüringer Frauenhäuser zu, so Lukin. Ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die ehrenamtlich arbeitende Vereinsstruktur zukünftig nicht mehr in der Lage sah, die zunehmenden Anforderungen an die Führung und Verwaltung personell zu bewältigen.

„Vor ungefähr einem Jahr kam das Jenaer Frauenhaus auf uns zu“, berichtet Susanne Lindig, stellvertretende Vorständin und Verwaltungsleiterin bei der Kindersprachbrücke. „Zu diesem Zeitpunkt war der Frauenhaus-Vorstand noch mit zwei weiteren Vereinen im Gespräch.“ Mit der Beantragung von Landesfördermitteln sowie der Verwaltung und Abrechnung für verschiedene Einrichtungen habe das Team langjährige Erfahrung. Denn: „Neben fünf Wohngruppen betreiben wir auch die Kita Sprachkiste im Philosophenweg,“ ergänzt Lindig.

„Die Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit beider Vereine, die hohe Professionalität der Arbeit der Kindersprachbrücke und die vielfältigen Angebote für Familien, insbesondere für Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund waren ebenfalls ausschlaggebend für den Entschluss zukünftig mit der Kindersprachbrücke zusammenzuarbeiten,“ beschreibt Kathrin Hampel, Teamleiterin im Jenaer Frauenhaus e.V. und bereits seit 1998 im Verein tätig.

„Wir freuen uns sehr, dass die Entscheidung für die Kindersprachbrücke gefallen ist,“ betont Vorstandsvorsitzender Wolfgang Volkmer. „In den nächsten Monaten überarbeiten wir gemeinsam die Konzeption mit dem Ziel, die Angebote noch näher an die Lebenssituation an die Frauen und ihre Kinder anzupassen.“

Damit stehen für die kommenden Monate einige Veränderungen an. „Wir freuen uns über die gemeinsame Zusammenarbeit,“ bekräftigt Kathrin Hampel zum Abschluss. Mit den renovierten Räumlichkeiten in der Wagnergasse sei inzwischen auch ein barrierefreier Zugang zur Beratungsstelle möglich. Ein wichtiger Baustein, der auch im Landesaktionsplan gefordert ist, so Hampel.

Über den Kindersprachbrücke Jena e.V.
Als anerkannter Kinder- und Jugendhilfeträger ist die Kindersprachbrücke mit rund 170 Mitarbeitenden thüringenweit aktiv und engagiert sich bereits seit 2002 für Teilhabe- und Bildungsgerechtigkeit – insbesondere an Schulen in schwieriger sozialer Lage. In Jena leistet die Kindersprachbrücke Schulsozialarbeit an drei Schulen, betreibt eine mehrsprachige Kita sowie vier stationäre Jugendhilfeeinrichtungen. Zudem ist der Verein Träger für die Landesprogramme „Mehrsprachigkeit ist klasse“ und „Sozialpädagogisches Teamteaching“. Die Kindersprachbrücke arbeitet wirkungsorientiert, nachhaltig und diversitätsbewusst. www.kindersprachbruecke.de

Über den Jenaer Frauenhaus e.V.
Seit über 30 Jahren unterstützt der Verein Frauen und ihre Kinder, die sich in häuslichen Gewaltsituationen befinden bzw. davon bedroht sind. Unter dem Dach des Vereins gibt es neben dem Frauenhaus die Ambulante Fachberatungsstelle und den 24-stündigen Notruf. Darüber hinaus koordiniert der Verein das Jenaer Netzwerk gegen häusliche Gewalt und arbeitet eng mit allen Akteur:innen im Opferschutz zusammen. Alle Angebote sind seit Beginn des Jahres kostenfrei.