Aktuelles2020-12-11T09:57:00+01:00

07. 03. 2025

Pressemitteilung Rote Bank in Jena eingeweiht

Platz nehmen gegen häusliche Gewalt: Stadt Jena weiht vor dem Frauentag eine „rote Bank“ ein

Jena hat seit heute eine „rote Bank“. Oberbürgermeister Dr. Thomas Nitzsche weihte die auffällige Sitzbank zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Kerstin Haupt auf der Freifläche neben dem Platanenhaus an der Unterlauengasse ein. Im Beisein von weiteren Akteurinnen und Akteuren sowie Gästen wurde die Bank am Tag vor dem internationalen Frauentag für die Öffentlichkeit freigegeben.

Immer mehr Kommunen folgen dem Beispiel

Hintergrund ist das Projekt „La Panchina Rossa“, das 2016 in Italien ins Leben gerufen worden war. Mit einer auffälligen roten Bank sollte sichtbar gemacht werden, was sonst im Verborgenen passiert: häusliche Gewalt. Die Farbe symbolisiert das Leben und erinnert zugleich daran, dass Plätze leer bleiben, wenn Menschen Opfer von häuslicher Gewalt werden. Die Bank soll aber auch ein Zeichen der Hoffnung sein und daran erinnern, dass Betroffene Hilfe finden können. In der Folge tauchten in immer mehr italienischen Städten rote Bänke auf. Auch in Deutschland folgten viele Kommunen diesem Beispiel – darunter Freiburg, Mannheim, Speyer, Aschaffenburg, Kiel oder auch Hamburg – wo Jenas Gleichstellungsbeauftragte auf diese Aktion aufmerksam wurde.

Ein Zeichen, das in die Stadtgesellschaft hineinwirkt

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die Gleichstellungsstelle der Stadt rund um den Frauentag verschiedene Aktionen für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung organisiert – bewusst für Männer und Frauen gemeinsam. Statt einer Aktion ausschließlich für die Beschäftigten der Stadtverwaltung fiel die Entscheidung dieses Mal für ein Zeichen, das auch in die Stadtgesellschaft hineinwirkt. „Ich bin unserer Gleichstellungsstelle sehr dankbar, dass sie in diesem Jahr die Initiative ergriffen und sich für dieses besondere Projekt eingesetzt hat“, betonte Oberbürgermeister Nitzsche bei der Einweihung. „Häusliche Gewalt ist ein Thema, das in unserer Gesellschaft viel zu wenig Beachtung findet. Ein Großteil der Opfer – rund 80 Prozent – sind Frauen. Aber es gibt auch männliche Opfer häuslicher Gewalt, denen ebenfalls Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.“

Gewaltfreiheit als Grundvoraussetzung für Gleichberechtigung

„Die Einweihung zum Internationalen Frauentag macht einmal mehr deutlich, dass Gewaltfreiheit ein Menschenrecht ist und eine Grundvoraussetzung für die Gleichberechtigung. Noch immer hat Gewalt gegen Frauen viele Gesichter: strukturelle, sexualisierte, ökonomische, physische und psychische Gewalt“, sagte Dr. Helga Herzfeld, die stellvertretende Landesgleichstellungsbeauftragte und Leiterin der Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Thüringen. Gemeinsam mit vielen Akteurinnen und Akteuren arbeite der Freistaat daran, das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt umzusetzen. „Es darf nicht länger Wirklichkeit bleiben, dass Gewalt so zum Alltag gehört, dass ein Viertel aller Frauen Gewalt erfährt und jeden zweiten Tag eine Frau in Deutschland von ihrem (Ex-)Partner getötet wird“, so Herzfeld.

Schutzeinrichtungen auch für nichtweibliche Gewaltopfer

Jenas Gleichstellungsbeauftragte Kerstin Haupt dankte allen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, die an der Umsetzung des Projekts mitgewirkt hatten – insbesondere vom Kommunalservice Jena und dem Dezernat für Stadtentwicklung und Umwelt. Sie verwies außerdem auf das Chancengleichheitsfördergesetz, das der Thüringer Landtag im vergangenen Sommer verabschiedet hat und das in allen Städten und Landkreisen die Finanzierung der Gewaltschutzeinrichtungen aus Landesmitteln sichert. „Wir kommunalen Gleichstellungsbeauftragten – deren SprecherInnen-Gremium ich angehöre – haben uns für dieses Gesetz stark gemacht, im Vorfeld viele Diskussionen mit ExpertInnen und PolitikerInnen geführt und freuen uns nun über die Umsetzung seit dem 1. Januar 2025.“ Vorgesehen sei darin auch eine landesfinanzierte „Schutzwohnung für nichtweibliche Gewaltopfer“. Ziel sei, diese Schutzwohnung in Jena einzurichten, so Haupt. Derzeit werde mit einem erfahrenen Träger und dem Projekt A4, das seit Jahren männliche Gewaltopfer berät, an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet. Auch regionale Akteure der LSBTIQ-Community würden einbezogen.

Jenaer Frauenhaus bietet Zuflucht für Frauen mit ihren Kindern

„Kein Platz für häusliche Gewalt“ ist die klare Botschaft, die auf der Jenaer Bank zu lesen ist. Über einen QR-Code gelangen Interessierte zur Webseite des Jenaer Frauenhauses, dessen Angebote seit Jahresbeginn unter der Trägerschaft der Kindersprachbrücke Jena e.V. stehen. Einrichtungsleiterin Kathrin Hampel verdeutlichte, dass die Zahl der Opfer im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen sei: laut polizeilicher Kriminalstatistik um mehr als 6,5 Prozent auf über 256.000 Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland. 28 Frauen mit 27 Kindern suchten im Jahr 2023 Zuflucht im Frauenhaus in Jena, 107 Frauen ließen sich ambulant beraten. In Jena existierten mittlerweile vielfältige Schutz- und Interventionsmöglichkeiten bei häuslicher Gewalt wie das Frauenhaus mit sechs Familienplätzen für Frauen und Kinder, eine Fachberatungsstelle bei häuslicher Gewalt und der 24-stündigen Notruf im Akutfall sowie ein aktives Jenaer Netzwerk bei häuslicher Gewalt, so Hampel. Zugleich mahnte sie: „Auch wenn die Angebote des Frauenschutzes in eine hundertprozentige Landesfinanzierung gewechselt sind, ist es wichtig, dass das Thema häusliche Gewalt auf der kommunalen Ebene weiterhin im Fokus bleibt und über das symbolische Aufstellen einer Bank hinaus im politischen Alltag eine wirkungsvolle Rolle spielt.“

17. 01. 2025

Pressemitteilung Kindersprachbrücke Jena e. V. ist neuer Träger des Jenaer Frauenhauses

Gemeinsam stärker: Die Kindersprachbrücke übernimmt die Trägerschaft für das Jenaer Frauenhaus

Zukünftig werden das Jenaer Frauenhaus und die Kindersprachbrücke ihre „Kräfte bündeln“. Mit Beginn des Jahres hat der ehrenamtliche Vorstand die Angebote des Jenaer Frauenhaus e.V. an den Kindersprachbrücke Jena e.V. übergeben.

Dr. Gudrun Lukin, die seit Gründung des Vereins vor 35 Jahren im Vorstand mitarbeitet und den Vorsitz seit über 30 Jahren innehat, erläutert dazu: „Das Wichtigste zuerst – betroffene Frauen und ihre Kinder werden weiterhin sehr gut unterstützt. Mit dem Inkrafttreten des neuen Thüringer Chancengleichheitsfördergesetz zum 1. Januar 2025 wechselt die Finanzierung von der Kommune zum Land und wird von einer freiwilligen zu einer Pflichtaufgabe. Damit sollen sowohl die thüringenweite Verfügbarkeit als auch die Qualität der Angebote für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, verbessert werden. Ein großer Schritt!“ Mit diesen neuen Rahmenbedingungen kämen auch neue Anforderungen auf die Arbeit der Thüringer Frauenhäuser zu, so Lukin. Ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die ehrenamtlich arbeitende Vereinsstruktur zukünftig nicht mehr in der Lage sah, die zunehmenden Anforderungen an die Führung und Verwaltung personell zu bewältigen.

„Vor ungefähr einem Jahr kam das Jenaer Frauenhaus auf uns zu“, berichtet Susanne Lindig, stellvertretende Vorständin und Verwaltungsleiterin bei der Kindersprachbrücke. „Zu diesem Zeitpunkt war der Frauenhaus-Vorstand noch mit zwei weiteren Vereinen im Gespräch.“ Mit der Beantragung von Landesfördermitteln sowie der Verwaltung und Abrechnung für verschiedene Einrichtungen habe das Team langjährige Erfahrung. Denn: „Neben fünf Wohngruppen betreiben wir auch die Kita Sprachkiste im Philosophenweg,“ ergänzt Lindig.

„Die Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit beider Vereine, die hohe Professionalität der Arbeit der Kindersprachbrücke und die vielfältigen Angebote für Familien, insbesondere für Frauen und Kinder mit Migrationshintergrund waren ebenfalls ausschlaggebend für den Entschluss zukünftig mit der Kindersprachbrücke zusammenzuarbeiten,“ beschreibt Kathrin Hampel, Teamleiterin im Jenaer Frauenhaus e.V. und bereits seit 1998 im Verein tätig.

„Wir freuen uns sehr, dass die Entscheidung für die Kindersprachbrücke gefallen ist,“ betont Vorstandsvorsitzender Wolfgang Volkmer. „In den nächsten Monaten überarbeiten wir gemeinsam die Konzeption mit dem Ziel, die Angebote noch näher an die Lebenssituation an die Frauen und ihre Kinder anzupassen.“

Damit stehen für die kommenden Monate einige Veränderungen an. „Wir freuen uns über die gemeinsame Zusammenarbeit,“ bekräftigt Kathrin Hampel zum Abschluss. Mit den renovierten Räumlichkeiten in der Wagnergasse sei inzwischen auch ein barrierefreier Zugang zur Beratungsstelle möglich. Ein wichtiger Baustein, der auch im Landesaktionsplan gefordert ist, so Hampel.

Über den Kindersprachbrücke Jena e.V.
Als anerkannter Kinder- und Jugendhilfeträger ist die Kindersprachbrücke mit rund 170 Mitarbeitenden thüringenweit aktiv und engagiert sich bereits seit 2002 für Teilhabe- und Bildungsgerechtigkeit – insbesondere an Schulen in schwieriger sozialer Lage. In Jena leistet die Kindersprachbrücke Schulsozialarbeit an drei Schulen, betreibt eine mehrsprachige Kita sowie vier stationäre Jugendhilfeeinrichtungen. Zudem ist der Verein Träger für die Landesprogramme „Mehrsprachigkeit ist klasse“ und „Sozialpädagogisches Teamteaching“. Die Kindersprachbrücke arbeitet wirkungsorientiert, nachhaltig und diversitätsbewusst. www.kindersprachbruecke.de

Über den Jenaer Frauenhaus e.V.
Seit über 30 Jahren unterstützt der Verein Frauen und ihre Kinder, die sich in häuslichen Gewaltsituationen befinden bzw. davon bedroht sind. Unter dem Dach des Vereins gibt es neben dem Frauenhaus die Ambulante Fachberatungsstelle und den 24-stündigen Notruf. Darüber hinaus koordiniert der Verein das Jenaer Netzwerk gegen häusliche Gewalt und arbeitet eng mit allen Akteur:innen im Opferschutz zusammen. Alle Angebote sind seit Beginn des Jahres kostenfrei.

25. 11. 2024

Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Auch in diesem Jahr gibt es in Jena am 25. November wieder ein Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung jeglicher Form von Gewalt und Diskriminierung gegen Frauen, Mütter, Mädchen, Töchter und Queers.

Erst vor wenigen Tagen hat das Bundeskriminalamt eine Statistik veröffentlicht, wonach die Zahl der Straftaten gegen Frauen nochmals gestiegen ist. Das BKA spricht von einer „Ideologie der Ablehnung von Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der Geschlechter“. Sie sei die Grundlage für  Sexualstraftaten, häusliche Gewalt, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, digitale Gewalt und Femizide. Besonders hoch sei der Anstieg bei digitaler Gewalt in Form von Nötigung, Bedrohung und Stalking.

Diese geschlechtsspezifische Gewalt ist nicht im öffentlichen Bewusstsein. Sie wird immer noch verschwiegen, ignoriert und als Einzelfall dargestellt. Doch wie die Zahlen eindringlich zeigen, sind die Erfahrungen von Gewalt an Frauen und Queers keine Seltenheit, und sie gehen uns alle etwas an!

✊🎆 Lasst uns für ein Ende der Gewalt einstehen und allen von Gewalt betroffenen Menschen gedenken! Lasst uns gemeinsam aufstehen für ein selbstbestimmtes Leben aller Frauen, Müttern, Mädchen, Töchtern und Queers!

Der Flyer zeigt alle in Jena und Umgebung geplanten Veranstaltungen rund um den 25. November.

🕯️ Der Jenaer Frauenhaus e. V. ist mit einer Kerzenaktion beteiligt. Sie findet um 17 Uhr am Holzmarkt statt.

05. 11. 2024

Spendenübergabe durch Schülerinnen der Gesamtschule UniverSaale

Für eine freudige Überraschung sorgten Schülerinnen der Gesamtschule UniverSaale am 5. November 2024. Sie hatten im Rahmen ihres Engagements für die Demokratie-AG einen Kuchenbasar ausgerichtet und dabei 220 € eingenommen. Diese können nun für kleine Feierlichkeiten, Ausflüge oder Freizeitaktivitäten im Frauenhaus verwendet werden. Das Geld wurde in den Räumlichkeiten der Fachberatungsstelle bei Häuslicher Gewalt in der Wagnergasse übergeben. Dabei konnten sich die Schülerinnen zusammen mit der Schulsozialarbeiterin Sandy Halle über die Arbeit des Vereins informieren.
Wir sagen Danke!

26. 08. 2024

Fachberatungsstelle in neuen Räumlichkeiten in der Wagnergasse 25

Seit dem 26. August 2024 findet die Fachberatung bei Häuslicher Gewalt in unseren neuen Räumlichkeiten in der Wagnergasse 25, im 1. Obergeschoss rechts statt. Sie können telefonisch, persönlich und über Mail Kontakt zu uns aufnehmen.

Die Beratung ist kostenfrei und kann nun auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Kinderwagen genutzt werden. Der Fahrstuhl befindet sich im Durchgang Richtung Steiger. Im zweiten Obergeschoss gibt es zudem eine barrierefreie Toilette.

08. – 22. 08. 2024

Umzug der Ambulanten Fachberatungsstelle bei Häuslicher Gewalt

Im August zieht die Fachberatungsstelle bei Häuslicher Gewalt in ihre neuen Räumlichkeiten in der Wagnergasse 25. Dort finden Sie uns ab dem 26. August 2024 barrierefrei im ersten Obergeschoss rechts.

Wegen des Umzugs bleibt die Beratungsstelle vom 8.8. – 22.8.2024 geschlossen. Auch die telefonische Erreichbarkeit kann eingeschränkt sein. In dringenden Fällen häuslicher Gewalt erreichen Sie uns über den Notruf 0177 – 4787052 oder wenden Sie sich an die Polizei.

Vergangene Veranstaltungen:

1405, 2024

Dein Tag im Paradies

25. 05. 2024 Dein Tag im Paradies Auch in diesem Jahr beteiligt sich unser Verein am bunten Treiben zum Familienfest im Jenaer Paradiespark. Wer am [...]

1603, 2023

7.März 2023: Streik der Frauenhäuser

Streik der Frauenhäuser 7. März 2023: Streik der Frauenhäuser  Am Dienstag, dem 07. März 2023, nahmen wir mit zwei Mitarbeiterinnen am bundesweiten Streik der Frauenhaus-Mitarbeiter*innen [...]

2112, 2022

Weihnachtsfeier 2022

Weihnachtsfeier 2022 Dieses Jahr konnte endlich wieder unsere Weihnachtsfeier im Frauenhaus stattfinden! Mit den aktuellen sowie einigen ehemaligen Bewohnerinnen und deren Kindern verbrachten wir einen gemütlichen [...]

2511, 2022

25.11.2022

25.11.2022 Internationaler Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen Der 25.11. wird jedes Jahr auf der ganzen Welt als der Tag zur Beendigung [...]

1611, 2022

Tag des Offenen Büros

Tag des Offenen Büros Am 16.11.2022 luden wir alle Interessierten, Mitfrauen und Mitglieder der Fraktionen des Jenaer Stadtrats in unseren Vereinssitz in der Fischergasse 2 ein. [...]

1501, 2020

Gesprächsrunde mit Jörg Amonat

05.02. um 17 Uhr Gesprächsrunde mit Jörg Amonat Der Verein ist einer von 10 Kooperationspartnern beim Würdeprojekt des Künstlers Jörg Amonat. Anlass dieses Projektes ist [...]

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